„Meine lieben Freunde, Unterstützer und Interessenten,

Leider sind meine Symptome wiedergekehrt. Weniger intensiv, aber spürbar. Bis kurz nach meinem letzten Bericht wähnte ich mich in relativer Sicherheit. Ich ließ es langsam und gesund angehen. Die täglichen Yoga-Routinen wurden von gemütlichem Fahrradfahren und vereinzelten Treffen mit Freunden begleitet. Dazu eine gesunde Ernährung, bis auf ein paar Thüringer Rostbratwürste, sorry. Es fühlte sich alles ganz gut an. Daher weitete ich meine Aktionen aus. Zwei Musiksessions, eine Schicht in der Staatsoper, Treffen mit meiner neuen Buddhismus-Gruppe und ein allgemein höheres Energielevel.

Porträt von Tilo Nethe, Maskenbildner. Er steht auf der Hinterbühne der Berliner Staatsoper und lächelt. Es sagt, dass er sich trotz der Wiederkehr seiner Post Vaccine Symptome gut fühlt.Ein Foto von dem Musikstudio für Techno von Palmshiver aus Berlin. Er sagt, dass er sich trotz der Wiederkehr seiner Post Vaccine Symptome gut fühlt.

Bedauerlicherweise kamen dann relativ schnell Herpes, Tinnitus, Kopfschmerzen, Schwäche, … Was bedeutet das für mich auf der objektiven Ebene? Dass ich den Weg, den ich mir für mich gewünscht habe, so nicht gehen kann. Dass sich mein Immun- und Nervensystem weiterhin in einem delikaten Zustand befindet. In meinem Kopf allerdings spielte ein ganz anderes Stück. Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, welche Angst sich erhob mit dem Aufflammen meiner Symptome, welcher Kampf sich in mir bereit machte, welches wiedermal krampfhafte Festhalten an meinem alten Leben sich in meinen Geist schleichen wollte. Und die alten Gedanken von Leid und Hilflosigkeit, die mich wieder zu greifen und zu besitzen versuchten. Fragen wie: Was, wenn es nie mehr gut wird? Oder: War meine Reise und eure Unterstützung vergebens? Doch ich dachte über all das nach, fühlte mich hinein in dieses Theater. Was für eine nervige und unbrauchbare Angst das ist? Warum genau habe ich diese Angst? Welche nutzlosen Gedanken produziert dieses Gehirn? Was soll das alles?

Meine lieben Freunde, Unterstützer und Interessenten. Die Reise mitsamt den Erfahrungen rettete mein Leben. Dieser Weg brachte gute Gefühle zurück in meinen Körper und Geist. Er lehrte mich vieles, wie meine Sicht auf mich selbst, auf die Krankheit (Post-Vac-Syndrom) und das Leben im Allgemeinen. Er zeigte, wie ich zu mir liebevoll sein kann, wie ich meinen Körper heilsam pflegen kann und meinen Geist für mich und nicht gegen mich nutze. Ich fühle mehr Frieden in mir. Natürlich nicht 24/7, doch es gibt ihn. Durch das Studium des Buddhismus hinterfrage ich meine Lebenskonzepte wie z.B. mein Selbstbild, Beziehungen, Erfolg … und erforsche meine Wahrnehmung. Dadurch entsteht eine Freiheit, eine Lockerheit zu den Dingen. Und daraus wiederum resultiert, dass ich immer weniger Angst habe. Dann wird mein Leben eben anders verlaufen als von mir ausgedacht. So what? Und ich muss mich auch nicht nutzlos fühlen, weil ich momentan nicht richtig arbeiten kann. Schnell dreht sich das Rad der Erscheinungen. So auch du und ich. Wenn man sich an die Vorstellung eines festen Selbst zu stark klammert, ist man in Sorge um dieses solide Ich. Dann vergleicht man sich mit sich selbst. Man meint, man müsse zurück zu einem anderen Selbstbild oder in die Zukunft zu einem imaginären Ich. Mit einem Grinsen betrachte ich nun mein Selbst und diese Aktionen. Mir geht es viel besser. So oder so. Und vielleicht liegt hier ein weiterer Schlüssel zu meiner Heilung.

Hier eine Auflistung von den Dingen, die ich mache, um mich in Glück, Gesundheit und Angstlosigkeit zu üben:
• Regelmäßiges Yoga: Ich hatte das Glück in Rishikesh ein für meine Bedürfnisse entwickeltes Programm zu bekommen. Die Basis ist Hatha Yoga. In meinem Fall relativ langsam, mit Fokus auf die Atmung.
• Atemtechnik: Nach dem Yoga noch 10 min. drei kleine Techniken und mehrere OM’s sprechen gibt mir Energie.
• Meditation: Zum einen die Fokus Point Meditation, bei der ich mich auf meinen Atem fokussiere. Und die analytische Meditation. In meinem Fall ist es fast immer die Meditation in die Leerheit. Es geht um das Begreifen, dass alles, was wir wahrnehmen, also auch meine Gedanken und mein Ich, aber auch scheinbar feste Dinge wie Häuser, Gläser, Synthesizer sowie Tiere, Pflanzen, ja einfach alles, frei von objektiver Realität sind, uns anders erscheinen als sie wirklich sind.
• Singen und Mantras: Ich habe einige Mantras auf meinem Weg bekommen. Und manche singe ich ganz gerne laut in meiner Wohnung. Ich habe schon geschaut, wo ich das gemeinsam mit anderen in Berlin machen kann. Es gibt zwar hier und da Angebote, doch kann ich mir momentan das nicht leisten. Oft heißt es auf Spendenbasis, aber dann steht da doch 15-25 Euro. Das war in Rishikesh anders. Aber auch diese Dinge werden kommen. Ich bin ja auch relativ neu in diesem Bereich. Hier ein paar Mantras und Musik. (Yes, es ist kein Techno)
[Hier folgen die Links zu den Musikvideos.]

https://youtu.be/g2hNuLUevkk
https://youtu.be/pOL66P0FdPQ
https://youtu.be/gLtu-bpWVbY
https://youtu.be/Vqa-_XbmF5g
https://youtu.be/RU9qFf4wxKI

• Mein Morgenritual zur Übung des Mitgefühls und der Dankbarkeit: Es hilft mir, mich auf meine Werte auszurichten. Ich zünde zwei Kerzen an und fülle klares Wasser in ein Glas. Die eine Kerze symbolisiert den Seed of perfection, den wir alle in uns tragen, egal wie verblendet wir auch sein mögen. Mit der anderen Kerze wünsche ich und den fühlenden Wesen mir selbst, dass unsere Herzen und Geister durch dieses Licht etwas heller scheinen mögen. Durch das Wasser bitte ich darum, dass mein Geist durch mein Studium klar wie reines Wasser wird, um Weisheit zu erlangen. Denn Weisheit nimmt die Angst und ich kann anderen besser helfen. Denkt darüber, was ihr wollt, mir hilft es Mitgefühlt und Liebe zu kultivieren. Und je mehr wir lieben, umso glücklicher sind wir. Aber ganz ehrlich liebe Freunde, es gibt gute und nicht so gute Tage. Manchmal fühle ich irgendwie nichts, und ein andermal ist es mega gut. Geschehen lassen, anschauen, entspannen.
• Essen: Ich achte auf meine Ernährung, mit kleinen, ebenfalls leckeren Ausnahmen.
• Körperpflege: Ich nehme mir viel Zeit und Ruhe, meinem Körper Gutes zu tun.
• Meine indische und tibetanische Medizin.

Ein Foto von indisch, tibetanischer Medizin, die auf einem Tisch liegt. Es sind lauter braune kleine Kugeln, die aus dem Men Tsee Khang Institut in Dharamsla stammen. Tilo Nethe von Tilosblog nimmt diese Medizin und sagt, dass er sich trotz Rückkehr seiner Symptome damit gut fühlt.

• Das Studium des Dharma, der Weg des Buddhas: Immer wieder habe ich dadurch intensive Erlebnisse. Besonders das Herz Sutra hat es mir angetan. Es ist allerdings nicht damit getan, ab und zu mal einen Podcast zu hören. Man sollte sich immer wieder und in vielen Situationen damit auseinandersetzen.

Wie ihr lest, habe ich einiges zu tun, seit ich wieder hier bin. Das ist auch der Grund, warum ich mich bei vielen meiner Freunde noch nicht gemeldet habe. Bitte verzeiht mir das. Wenn man versucht achtsamer auf dieser Erde zu wandeln verändert sich die Zeit. Aber dafür hast du, wenn wir miteinander sprechen werden, mehr Aufmerksamkeit von mir. Das gleicht es hoffentlich etwas aus. Ich werde die Spendenaktion nun entfernen und mich in einem folgenden Post natürlich ausführlich bedanken. Alles zu seiner Zeit. Bleiben wird eine offene Spendenoption, um diesen Blog weiterhin unterstützen zu können, da dieses Thema Post-Vac-Syndrom in Deutschland immer noch kleingehalten wird. Auch wäre es schön, anderen Menschen mit meinem Einsatz helfen zu können. Ich bekomme relativ viele Nachrichten von anderen Betroffenen oder Interessierten. Außerdem ist mein Weg ja auch noch nicht vorbei. Ich habe seit Dienstag bis zum 18.12. eine kleine Position als Maskenbildner in einem süßen Theater in Berlin bei einem Kabarett angenommen.

Porträt von Tilo Nethe. Er sitz auf einem Stuhl in der Maske eine kleines Theaters in Berlin. Er hat dunkle Haare und ein blaues Hemd an.

Drückt mir bitte die Daumen, dass meine Gesundheit mitspielt. Und danach habe ich vereinzelte Shows in der Komischen Oper und der Staatsoper. Leben kann ich davon noch nicht, aber diese kleinen Schritte machen mich sehr glücklich.

Vielen Dank, dass ihr bei mir seid, meine lieben Freunde, Interessenten und Unterstützer.

Und danach habe ich vereinzelt Shows in der Komischen Oper und der Staatsoper. Leben kann ich davon noch nicht, aber diese kleinen Schritte machen mich sehr glücklich. 

Vielen Dank das ihr bei mir seid meine lieben Freunde, Interessenten und Unterstützter. 

Tilo

Tilo Nethe, Autor von Tilosblog.com und Maskenbildner, lächelt in einem Café in Kreuzberg, Berlin. Trotz Rückkehr der Symptome fühlt er sich gut.

-Mögest du glücklich sein. Mögest du sicher sein, frei von Schaden und Gefahr. Mögest du alles haben, was du brauchst, um friedlich und zufrieden zu sein. Mögen deine Gedanken und Handlungen positiv sein und alle deine Erfahrungen gut-

༄༄ །།ཨོཾཧནུཔཧཤབྷརཧེཡེསྭཱཧཱ།། ༄༄

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