Fazit. 1,5 Jahre Post Vac Syndrome.
Meine lieben Freunde, Unterstützer und Interessenten.
Ich hoffe, es geht euch gut.
Am 31.07.2021 wurde ich geimpft und mein Leben änderte sich daraufhin tiefgreifend. Mein Immun- und Nervensystem wurde in einem solchen Ausmaß geschädigt, dass ich essenzielle Teile meines Lebens aufgeben musste. Meine Arbeit, meine Musik und im Allgemeinen meine Art zu Leben. Ich versuchte in den ersten Monaten nach dieser Covid Impfung alles, meine Leben aufrechtzuerhalten. Doch es gelang mir nicht. Im folgenden Jahr verschlimmerte sich nach und nach mein gesundheitlicher Zustand so weit, dass ich fast nicht mehr laufen konnte. Ich war im Krankenhaus, oft bei meinem Hausarzt und bei verschiedenen anderen Ärzten. Niemand wollte und konnte sich meiner Probleme annehmen. Ich ging zu Heilpraktikern, ja sogar eine Art Wunderheiler besuchte ich. Meine Küche verwandelte sich in eine Art Apotheke dank all der Mittel und Tinkturen, die ich einnahm. Aus der Kraft der Verzweiflung habe ich für mich selbst eine Spendenaktion ins Leben gerufen, mit dessen Geld ich nach Indien gegangen bin. Ayurveda Therapie, Yoga Schule, Meditation, Einführungsstudium in den Buddhismus und sogar ein Besuch beim Dalai Lama selbst zeichneten diesen wundersamen Weg. Seit bald drei Monaten bin ich wieder zurück in Berlin. Wie geht es mir jetzt? Wie lebe ich aktuell? Was wird aus meiner Zukunft?
Es ist weiterhin eine schwierige Situation. Ich habe im Dezember versucht, vorsichtig wieder arbeiten zu gehen. Dadurch ging es mir im Januar wieder schlechter. Herzrasen, Kopfschmerzen, Grippe Symptome, wenig Energie, ….
Es ist kompliziert. Einerseits möchte und muss ich meinen Körper bewegen, andererseits aber muss ich aufpassen nicht zu viel zu machen, da sonst die Symptome aufflammen. Wie ein Seiltänzer im Zirkus fühlt sich dieses tägliche austarieren an. Und auch auf der geistigen Ebene heißt es vorsichtig sein. Zu aufgeregt in positive wie negative Richtung wirkt sich nicht gut sich mein System aus. Ich muss versuchen, meinen Geist in einem positiven, neutralen Zustand zu halten. Lange kreisten meine Gedanken wie die Krähen um den Berliner Dom, wenn sie jeden Abend zurück zu Ihren Schlafplätzen kommen.
Mittlerweile bin ich so dankbar, es bis zu diesem aktuellen Punkt geschafft zu haben. Wenn ich daran denke, wie stark ich letztes Jahr um diese Zeit noch gekämpft habe, merke ich den Unterschied sehr deutlich. Ich bin viel mehr Ich selber, ein Tilo, der, so wie er in diesem Moment ist, auch völlig in Ordnung ist. Es herrscht Frieden zwischen mir den Krähen.
Das bedeutet nicht, dass ich jetzt einfach gar nichts mehr mache. Es liegt auch nicht in meinem Naturell. Um mich auf einem positiven Level zu halten, brauche ich jeden Tag viel Zeit für Yoga, Meditation, Buddhismus und Ernährung. Und in den Räumen dazwischen versuche ich immer wieder etwas zu arbeiten und ein wenig Musik zu machen. Im Februar stehen wieder ein paar, zeitlich gut verteilte Termine an der Staatsoper an. Dank meines offenen Umganges mit der Krankheit und den lieben Kollegen überall ist es möglich mich so sensibel wie möglich in der Arbeitswelt zu bewegen. Ein großes Glück ist das.
Im einem Monat schaffe ich vielleicht sechs bis acht halbe Tage zu arbeiten. Nur um mal ein paar Zahlen zu nennen für ein besseres Verständnis. Und das nach anderthalb Jahren Heilungsweg. Um ehrlich zu sein, hätte ich nicht ein so gutes Umfeld, die Meditation und den Buddhismus, vielleicht hätte ich mein Leben schon beendet.
Und dennoch möchte ich sagen, dass es mir geht es gut. Fragen über meine Zukunft interessieren mich nicht mehr so sehr. Nach so langer Zeit der Krankheit interessiert es mich reichlich wenig, wo ich irgendwann vielleicht sein möchte. Ich möchte mich einfach gut fühlen. Und zwar so oft und konstant, wie es möglich ist.
Das hat den offensichtlichen Vorteil, dass es mir gut geht. Und des Weiteren ich glaube fest daran, meinen Körper auf diese Weise wieder zurück in Balance zu bringen.
Und an dieser Stelle möchte ich nochmal für alle anderen Menschen die durch die Covid Impfung krank wurden erwähnen, wie wichtig es ist diese Situation anzunehmen und nicht dagegen zu kämpfen. Ein Wegtrainieren, ein Hochpushen, ein darüber hinaus gehen ist zum Scheitern verurteilt. Und wenn wir darüber nachdenken, was wir verloren haben, wenn wir uns darauf konzentrieren, was wir alles nicht haben, dann kommen wir auch nicht weiter. Auch Mitleid von anderen bringt uns nichts. Nur wir selbst können uns das stabile, gute Gefühl bringen. Und dennoch sind wir nicht allein. Wir haben vielleicht Familien, Freunde und liebe Menschen um uns herum. Und die Welt mitsamt ihrem Leben, und uns mittendrin, dreht sich weiter. Ob wir nun aktiv etwas darin tun oder die Dinge geschehen lassen. Also kein Grund zur Panik. Es geht immer weiter. So oder so.
Eine Frage allerdings beschäftigt mich immer mehr. Wer in diesem Land sieht sich verantwortlich, für das, was mir passiert ist? Wer kommt für dieses verpfuschte Leben auf? Der Arzt, der mir das Mittel verabreicht hat? Der Staat, der mich mit Berufsverbot zu diesem Schritt gedrängt hat? Wenn ich das grob überschlage, was allein der Arbeitsausfall und die Medikamente und Behandlungen gekostet haben, komme ich auf lockere 40.000Euro. Und die verlorene Zeit, wie die Monate im Bett und die seelische Herausforderung sind unersetzbar.
Letzte Woche habe ich mit einem zweiten Anlauf begonnen, vielleicht doch irgendwann von staatlicher Seite wenigstens finanzielle Unterstützung zu bekommen, vielleicht sogar eine kleine Rente. Auch bin ich nun bereit, diesen Weg mit einem Anwalt zu gehen. Wir werden sehen, was passiert.
Meine lieben Freunde, Unterstützer und Interessenten.
Vielen Dank ihr mich weiterhin begleitet auf diesem verrückten Weg.
Bis bald wieder.
Tilo
Spenden an:
www.betterplace.me/post-vac-syndrome-support
Möget ihr glücklich sein.
Möget ihr gesund sein und frei von Leid.
Möget Ihr frei sein von Hass und Gier.
Möget Ihr voller Ruhe, Frieden und Gelassenheit sein.
-english-
Conclusion. 1.5 years of Post Vac Syndrome.
My dear friends, supporters and interested people.
I hope you are doing well.
I was vaccinated on 07/31/2021 and my life changed profoundly as a result. My immune and nervous systems were damaged to such an extent that I had to give up essential parts of my life. My work, my music and in general my way of life. I tried everything to maintain my life in the first months after this Covid vaccination. But I did not succeed. In the following year, little by little, my health condition worsened to the point where I almost couldn’t walk. I went to the hospital, often to my regular doctor and to various other doctors. No one wanted to or could take care of my problems. I went to alternative healers, I even visited a kind of miracle healer. My kitchen turned into a kind of pharmacy thanks to all the remedies and tinctures I took. Out of the strength of desperation, I started a fundraising campaign for myself, with the money of which I went to India. Ayurveda therapy, yoga school, meditation, introductory studies in Buddhism and even a visit to the Dalai Lama himself marked this miraculous path. Since almost three months I am back in Berlin. How am I doing now? How am I currently living? What will become of my future?
It is still a difficult situation. I tried to go back to work carefully in December. This made me feel worse again in January. Heart palpitations, headaches, flu symptoms, low energy, ….
It’s complicated. On one hand I want and need to move my body, but on the other hand I have to be careful not to do too much or the symptoms will flare up. This daily balancing feels like a tightrope walker in the circus. And also on the mental level it means to be careful. Getting too excited in either positive or negative directions does not reflect well on my system. I have to try to keep my mind in a positive, neutral state. For a long time my thoughts circled like the crows around the Berlin Cathedral when they come back to their roosts every evening.
Meanwhile, I am so grateful to have made it to this current point. When I think about how hard I struggled this time last year, I notice the difference very clearly. I am much more myself, a Tilo, which, as it is at this moment, is also perfectly fine. There is peace between me and the crows.
This does not mean that I simply do nothing now. It is also not in my nature. To keep myself at a positive level, I need to spend a lot of time each day on yoga, meditation, Buddhism, and nutrition. And in the spaces in between, I always try to get some work done and play some music. In February, I have a couple of well-timed appointments at the Staatsoper coming up again. Thanks to my open approach to the disease and loving colleagues everywhere, i am able to move as sensitively as possible in the working world. A great luck is that.
In a month I manage to work maybe six to eight half days. Just to give some numbers for a better understanding. And that’s after a year and a half of healing. To be honest, if I didn’t have such a good environment, meditation and Buddhism, maybe I would have finished my life already.
And yet I would like to say that I am doing well. Questions about my future don’t interest me so much anymore. After such a long time of illness, I am abundantly uninterested in where I might want to be someday. I just want to feel good. And I want to enjoy it as often and as constantly as possible.
This has the obvious advantage of making me feel good. And further, I firmly believe in bringing my body back into balance this way.
And at this point I would like to mention again for all the other people who got sick because of the Covid vaccination, how important it is to accept this situation and not to fight against it. Training away, pushing up, going beyond is doomed to failure. And if we think about what we have lost, if we focus on what we don’t have, then we won’t get anywhere. Pity from others will not help us either. Only we ourselves can bring us the stable, good feeling. And yet we are not alone. We may have families, friends and dear people around us. And the world along with its life, and us in the midst of it, keeps on turning. Whether we actively do something in it or let things happen. So there’s no need to panic. It goes on and on. One way or the other.
One question, however, is bothering me more and more. Who in this country feels responsible for what happened to me? Who will pay for this ruined life? The doctor who gave me the substance? The state that forced me to take this step by banning me from my profession? If I roughly estimate what the loss of work and the medication and treatments alone have cost, I come to an easy 40,000 euros. And the lost time, like the months in bed and the mental challenge are irreplaceable.
Last week I started a second attempt to get at least some financial support from the government, maybe even a small pension. Also I am now ready to go this way with a lawyer. We will see what happens.
My dear friends, supporters and interested people.
Thank you very much you continue to accompany me on this journey.
See you again soon.
Tilo
Donation link:
www.betterplace.me/post-vac-syndrome-support
May you be happy.
May you be healthy and free from suffering.
May you be free from hate and greed.
May you be full of peace, tranquility and serenity.
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